Wichtig ist, einen Therapieansatz zu wählen, der einem gut tut. Alles, was Schmerzen verursacht, gilt es zu vermeiden.
Das klassische „Aushängen“ an der Stange und diverse Übungen im Internet ermutigen hier zum „Dehnen über den Schmerz“ – Schmerzen jedoch sind stets ein Warnsignal des Körpers.
Hier ist also in jedem Fall Vorsicht gefragt.
Natürlich ist es möglich, dass in Einzelfällen Dehnübungen zum gewünschten Erfolg geführt haben, genau wie es möglich ist, dass die Verletzung nach einiger Zeit von selbst wieder „verschwindet“. Besonders bei akuten oder länger anhaltenden Verletzungen gibt es jedoch hunderte Berichte, in denen solche Übungen augenscheinlich zu einer deutlichen Verschlechterung des Gesundheitszustandes geführt haben.
Auf einigen Seiten im Internet findet man die Erklärung, dass der Tennisarm/Golferarm nur ein „Krampf“ sei. Das ist medizinisch inkorrekt, auch wenn es möglich ist, dass hier zusätzlich zur eigentlichen Verletzung auch noch eine Verkrampfung vorliegt.
Der Mensch verfügt über ein so genanntes Schmerzgedächtnis und das Unterbewusstsein „weiß“ entsprechend nach einer gewissen Zeit:
„Achtung, nun wird wieder zugepackt, gleich kommt der Schmerz.“
Dadurch werden unbewusst Schonhaltungen eingenommen, das bedeutet, man geht „verkrampft“ an gewisse Dinge heran. Dieses führt neben einer ungünstigen Körperhaltung oft auch zu Verkrampfungen in den Muskeln. Ein verkrampfter Muskel zieht sich zusammen und belastet so die Sehnen deutlich stärker.
Eine solche Verkrampfung kann unter Umständen durch leichtes Dehnen und Massieren gelöst werden, gegen die eigentliche Schmerzursache und den Grund der Verletzung vermögen solche Dehnübungen in der Regel aber nicht zu helfen.
Jahrzehntelang gab es, wie sogar Ärzte ehrlich zugeben, NICHTS, was nachhaltig gegen den Tennisarm oder Golferarm geholfen hat, weder Kompressionsbandagen, Stoßwellentherapie o.ä. – dutzende Therapieansätze, keine wirkliche Lösung.
Die Vermutung liegt nahe, dass aufgrund einiger vereinzelter, positiver Erfahrungen hier die Dehnübungen als „kleinstes Übel“ gewählt worden sind, da es bis vor Kurzem einfach keine bekannte Behandlungsmethode gab, die einen wirklich vielversprechenden und erfolgreichen Lösungsansatz bieten konnte.
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